Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält eine Erwerbstätigenquote von 50 Prozent unter den Geflüchteten nach etwa fünf Jahren für realistisch, geht aus einer veröffentlichten Studie hervor. In der zweiten Jahreshälfte 2016 waren von den 2015 zugezogenen Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter zehn Prozent erwerbstätig, von den 2014 zugezogenen 22 Prozent und von den 2013 zugezogenen 31 Prozent. Das zeigt eine gemeinsam vom IAB, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) durchgeführte repräsentative Befragung von mehr als 4.800 Geflüchteten.
Entsprechend der statistischen Abgrenzung der Beschäftigungsstatistik wurden dabei mit einem Entgelt vergütete Praktika mitgezählt. Werden auch unbezahlte Praktika eingerechnet, steigt die Erwerbstätigenquote jeweils um rund ein bis zwei Prozentpunkte. Werden die Praktika und die geringfügige Beschäftigung nicht mit einbezogen, dann waren von den 2015 zugezogenen Geflüchteten fünf Prozent, von den 2014 zugezogenen 13 Prozent und von den 2013 zugezogenen 21 Prozent erwerbstätig. "Bei der Interpretation dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, dass mehr als die Hälfte der 2015 zugezogenen Geflüchteten sich zum Befragungszeitpunkt noch in den Asylverfahren befanden, die übrigen hatten die Asylverfahren gerade abgeschlossen", betonen die Autoren der Studie Herbert Brücker, Andreas Hauptmann und Steffen Sirries.