Vor einigen Jahren wussten eigentlich alle Iraker*innen, dass es einen Abschiebungsstopp für den Irak gibt (außer bei Straftätern und Gefährdern). Die allgemeine Abschiebungsdebatte und die mangelnde Information durch die Ausländerbehörden, die sehr viel Druck in Richtung freiwillige Ausreise aufbauen, hat dieses Wissen anscheinend verlorengehen lassen.
Ein ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer hat mir heute mitgeteilt, dass eine von ihm betreute irakische Familie nach Erhalt der Ausreiseaufforderung (mit Fristsetzung) in Panik geraten ist. Ich finde es schrecklich, wie die Ausländerbehörden Iraker*innen, darunter auch viele Kinder, in Angst und Schrecken versetzen, weil sie sie nicht über den faktischen Abschiebungsstopp aufklären. Das hat natürlich Methode - ist aber unmenschlich und brutal. Manche Ausländerbehörden drohen sogar tatsächlich mit Abschiebungen - d.h. sie lügen.
Ich hatte diesen Newsletter schon länger geplant, aber jetzt bringe ich ihn endlich auf den Weg. Ich hoffe, er trägt zur Beruhigung bei. Bitte setzen Sie auch den Ausländerbehörden Grenzen, wenn diese den Eindruck erwecken, man müsse freiwillig ausreisen, weil man sonst abgeschoben würde.
Bitte verteilen Sie den Newsletter überall, aber beachten Sie auch unsere Bitte am Ende: Es steht alles drin, also bitte nicht mehr bei uns nachfragen!!!